Interview vom 02.11.2013

Sportpsychologe Kai Engbert von Sportpsychologie München erklärt, was gegen Antriebslosigkeit im Winter hilft

KASSEL. Die Uhr ist bereits umgestellt. Schon am späten Nachmittag wird es dunkel und kalt. Die Verlockung, Sportschuhe gegen die Couch im warmen Wohnzimmer einzutauschen, wächst. Viele Breitensportler werden antriebslos. Diagnose: November-Blues. Was kann man dagegen tun? Das erklärt Sportpsychologe Kai Engbert, der unter anderem auch die deutsche
Ski-alpin-Nationalmannschaft betreut und dessen Leitsatz ist: „Der Kopf ist der wichtigste Muskel.“

Herr Engbert, kann man dem November-Blues davonlaufen?

ENGBERT: Diese Behauptung hieße ja, dass man irgendetwas bekämpft. Es gibt aber auch einen anderen Blickwinkel: Der Körper hat einen jahreszeitlichen Rhythmus. Wenn es draußen dunkel wird, fährt man automatisch runter. Der November ist eigentlich eine gute Zeit, nach einem aktiven Sommer zur Ruhe zu kommen. Gerade weil viele Menschen im Leistungsmodus sind, sind solche Pausen für sie wichtig. Sport fällt da sicherlich dem einen oder anderen schwerer. Und auch wenn häufig der gesellschaftliche Zeigefinger dagegen erhoben wird: Jeder hat das Recht, eine Couchpotato zu sein.

Warum sollte man trotzdem Sport treiben?

ENGBERT: Sport setzt neue Impulse, um aus dem November-Tief zu kommen. Regenerieren ist wichtig, aber man darf auch nicht vergessen, wieder Schwung aufzubauen. Wenn ich einfach nur lange auf der Couch sitze, drehe ich mich nur im Kreis, grübele, werde unzufrieden. Und für den Körper sind Wechsel wichtig. Die moderne Lebensform lebt viel von Anspannung. Dem lohnt es sich, bewusste Phasen der Entspannung entgegenzusetzen, um
die Energiespeicher wieder aufzuladen.


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