„Sportpsychologie München“ bei der C-Trainer-Ausbildung des Deutschen Skiverbands

Zeichnung: Skirennfahrer mit Helm und stark gebeugten Knien

Visualisierungstraining, Aktivierung und Entspannung: Sportpsychologie als wichtiges 1. Modul in der Trainerausbildung des DSV in Berchtesgaden.

Seit vielen Jahren betreut Kai Engbert den Deutschen Skiverband als leitender Sportpsychologe. Vor drei Jahren hat Tom Kossak den Bereich Ski Alpin übernommen. Beide unterstützen Mannschaften und EinzelsportlerInnen in den Disziplinen Ski und Snowboard auf ihrem Weg zu nationalen und internationalen Meisterschaften. Aber auch: erfahrene TrainerInnen und angehende TrainerInnen in der Ausbildung.

Am 1. August übernahmen die Sportpsychologinnen Mila Hanke (freie Mitarbeiterin bei „Sportpsychologie München“) und Dunja Lang das Sportpsychologie-Modul der C-Trainer-Ausbildung Ski Alpin, Ski Cross und Snowboard an der Eliteschule des Sports in Berchtesgaden. Themen des 1. Workshops: „Einführung in die Sportpsychologie“, „Visualisierungstraining“ und „Aktivierungsregulation“, also Methoden zur Aktivierung und Entspannung.

Mentale Herausforderungen im Nachwuchsleistungssport

„Gerade für die Personen, die den Nachwuchs im Kinder- und Jugendalter trainieren, viel Zeit mit den jungen SportlerInnen verbringen und oft zu engen Bezugspersonen werden, sind grundlegende Kenntnisse in Sportpsychologie und Mentaltraining besonders wichtig und hilfreich“, findet Mila Hanke. Denn in dieser Lebensphase kommen zu mentalen Themen im Sport wie z. B. Leistungsdruck, Wettkampfängsten und dem Umgang mit Misserfolgen oder Verletzungskrisen meist auch Leistungsdruck und Versagensängste in der Schule, Konflikte in der Familie oder mit Gleichaltrigen und allgemeine Selbstbewusstseinsschwankungen in der Pubertät.

Für Erfolg und Leistung ist mentales Training genauso wichtig wie das körperliche

„Trainerinnen und Trainer können und sollen keine ausgebildeten SportpsychologInnen ersetzen“, betont Mila Hanke. „Aber es ist wichtig, ihnen praktische Werkzeuge des Mentaltrainings an die Hand zu geben, die das körperliche und technische Training optimal ergänzen – und sie für psychologische Themen im Hintergrund zu sensibilisieren. Denn talentiert und ehrgeizig sind viele. Aber letzendlich entscheidet die mentale Stärke gerade beim Nachwuchs, wer es in den Profibereich schafft oder nicht. Und nicht selten hören talentierte Jugendliche mit dem Leistungssport auf, weil sie in sportlichen oder pubertätstypischen Krisen zu wenig mentale oder psycholgische Unterstützung suchen oder finden.“

Sportpsychologie als fester Bestandteil der Trainerausbildung beim DSV

Was kann Mentaltraining leisten – und was nicht? Wie kann Sportpsychologie das körperliche Training unterstützen? Wie bringe ich Jugendlichen Methoden spielerisch näher, mit denen sie selbst ihre Konzentration steigern und Wettkampfnervosität verringern können? Wie hilft Visualisierungstraining dabei, komplexe Bewegungsabläufe (z. B. bei Sprüngen an Kickern oder in der Halfpipe) und Fahrtechnik schneller zu lernen und auch unter Druck intuitiver abzurufen? Wie lassen sich auch ganze Wettkampfabläufe sowie mentale Zustände und positive Gefühle visualisieren? Und: Was ist das optimale Aktivierungsniveau für bestmögliche Leistung? Mit welchen Tricks kann ich mich selbst entspannen und beruhigen – oder mehr aktivieren und in Angriffsstimmung pushen?

Diese und ähnliche Fragen haben Mila Hanke und Dunja Lang in der C-Trainerausbildung des DSV beantwortet. In der Ausbildungsstufe B liegt der Fokus auf den Themen „Motivation & Zielsetzung“ sowie „Konzentration und Aufmerksamkeit“. In Ausbildungsstufe A geht es um „Wettkampfvor- und nachbereitung“, „Selbstvertrauen und Leistungsstabilität“ und „Psychohygiene und Rollendefinition des Trainers/der Trainerin“.

Bild von Kamil Szeląg auf Pixabay
Beitrag teilen