Olympia ist für viele AthletInnen ein Höhepunkt Ihrer Karriere – sei es die reine Teilnahme, eine Platzierung oder eine Medaille. Manche haben das Großereignis in Paris aber auch genutzt, um ihr Karriereende auf großer Bühne bekannt zu geben.
So zum Beispiel aus dem deutschen Olympiakader der Tischtennisspieler Timo Boll, der Turner Lukas Dauser (international), die Athletin des Modernen Fünfkampfs Annika Zillekens und die Leichtathletin/Siebenkämpferin Carolin Schäfer.
Ihr Rücktritt vom Spitzensport und der Zeitpunkt waren selbstgewählt. Häufig erzwingen aber auch schwere und wiederkehrende Verletzungen das sportliche Ende.
Dr. Kai Engbert erläutert im Podcast „jenseits der Ziellinie“ der ehemaligen Profi-Slalom-Kanutin Jasmin Schornberg, welche mentalen Herausforderungen das Karriereende für LeistungssportlerInnen mit sich bringt.
Was passiert, wenn der Lebensinhalt wegfällt, der sehr viele Jahre lang Struktur, Ziele und Sinnhaftigkeit vorgegeben hat? Der die wesentliche Quelle für Erfolge, Anerkennung, Selbstwert geliefert und vielleicht sogar die ganze Identität ausgemacht hat?
Antworten hört Ihr über diesen Link, in dem spannenden Podcast-Gespräch auf Spotify.
„Entscheidend ist, sich schon während der sportlichen Karriere damit zu befassen, dass Leistungssport immer ein „Projekt auf Zeit“ ist“, sagt Sportpsychologe Engbert. „Jeder Athlet und jede Athletin sollte sich ganz bewusst sowohl mental als auch praktisch auf den Zeitpunkt des Karriereendes vorbereiten, um danach nicht in das berüchtigte psychische Loch zu fallen. Dabei helfen SportpsychologInnen, aber auch professionelle LaufbahnberaterInnen für die duale Karriere.“
Am Olympiastützpunkt Bayern stehen unter anderem Dr. Kai Engbert, Dr. Tom Kossak und Mila Hanke von Sportpsychologie München als psychologische Sparringspartner auch für das Thema Karriereende zur Verfügung. Für die berufsspezifische Stärkenanalyse und die professionelle Beratung für spitzensportbegleitende Ausbildungsmöglichkeiten ist das Team des Fachbereichs „Management Duale Karriere“ die Anlaufstelle.
Beide Fachbereiche arbeiten am OSP Bayern eng zusammen, um die bayerischen AthletInnen während und nach ihrer Sportlaufbahn bestmöglich zu unterstützen. Damit ein Karriereende (egal ob selbst gewählt oder verletzungsbedingt) weder die psychische Gesundheit noch die berufliche Existenz gefährdet.
Bildquelle Startbild: Jasmin Schornberg