Die Arbeit mit inneren Bildern und Vorstellungen ist kein Hokuspokus, sondern eine wissenschaftlich gut erforschte und breit einsetzbare Methode im mentalen Training.
Die Anwendungsmöglichkeiten des Vorstellungstrainings sind vielfältig. Allen ist gemeinsam, dass man sie regelmäßig und konsequent im Kopf trainieren muss, damit sie wirksam werden.
Wir haben heute drei anschauliche Info-Impulse ausgesucht, die zu den drei verschiedenen Einsatzbereichen und Zielen des Visualisierens passen. (Auch ein neues Übungsblatt zum Download in der Toolbox auf unserer Website!)
Die drei verschiedenen Anwendungsfelder des Visualisierens sind:
👉1️⃣Vorstellungstraining, um Bewegungen bzw. Bewegungsabläufe zu lernen, zu optimieren und zu stabilisieren – mit dem Ziel, sie auch unter Druck (oder nach langer Verletzungsphase) intuitiv optimal auszuführen.
➡️Spannend: Die von Prof. Adam Nicholls (Professor of Sport Psychology at the University of Hull) zusammengefassten Studienergebnisse weisen darauf hin, dass bei diesem Anwendungsbereich „guided imagery“ wirksamer ist als „self-produced imagery“. Das heißt: Ist das Ziel die Verstärkung von Einsatzbereitschaft und Aktivierung des/der AthletIn für eine optimale Bewegungs-Performance, scheint es effektiver zu sein, wenn ein Trainer/eine Trainerin das Skript des korrekten Bewegungsablaufs für den/die AthletIn anfertigt und damit das Vorstellungstraining anleitet – als wenn er/sie sich die Bewegung völlig eigenständig vorstellt.
➡️Hier der Link zum Post von Prof. Adam Nicholls in seinem LinkedIn-Kanal.
👉2️⃣Vorstellungstraining, um Prozesse zu strukturieren – mit dem Ziel, ganze Abläufe und Bewegungsabfolgen im Kopf zu üben und herausfordernde Situationen vorab mental durchzugehen.
Das können Wettkämpfe, Job-Präsentationen, Verhandlungsgespräche oder andere Aufgaben sein, die Unsicherheit, Selbstzweifel, Nervosität oder Angst auslösen. Das Visualisieren stärkt in dieser Variante die Gefühle von Struktur, Sicherheit und Kontrolle.
➡️Dieses YouTube-Video des Motorradrennfahrers Philipp Oettl ist ein Beispiel für das Visualisieren von längeren sportlichen Abläufen: Er geht seinen optimalen Bewegungsablauf auf einer Strecke vor dem Rennen im Kopf durch – Kurve für Kurve, inklusive Andeutungen der echten körperlichen Bewegungen.
👉3️⃣Vorstellungstraining, um positive Emotionen und positive körperliche Zustände zu aktivieren – mit dem Ziel, vor einer Herausforderung Unsicherheit, Selbstzweifel, Nervosität, Ängste und negative körperliche Empfindungen zu reduzieren.
➡️Für diesen Anwendungsbereich haben wir ein Übungsblatt zum Thema „Visualisieren zum Aktivieren von Emotionen“ zum kostenlosen Download in die Toolbox auf unserer Website gestellt. Dort wird die Methode auch ausführlicher erklärt.
Wir wünschen Eich viel Spaß beim Ausprobieren der drei Visualisierungs-Varianten – egal wann und wo Ihr Eure Performance verbessern wollt!
Bildquelle: pikisuperstar auf Freepik