Die mentale Toolbox im Spitzensport
Wie bewirkt Visualisierungstraining intuitivere Bewegungsabläufe und mehr Selbstvertrauen? Welche Methoden helfen bei der Emotionskontrolle oder Aufmerksamkeitssteuerung unter Stress?
Diese und andere spannende Tools aus der mentalen Werkzeugkiste von SpitzensportlerInnen erklärten Dr. Kai Engbert und Dr. Tom Kossak von Sportpsychologie München in einer Keynote. Mit dabei war der erfolgreiche Skirennläufer Fritz Dopfer, der auf die Disziplinen Riesenslalom und Slalom spezialisiert war.
Die Kindernotfalltage – ein besonders Kongress-Format
Anlass für die Keynote waren die Kindernotfalltage 2025: ein interdisziplinärer Fortbildungs-Kongress, der sich an ÄrztInnen, Pflegekräfte, Fachkräfte des Rettungsdienstes und StudentInnen richtet. Insgesamt waren dieses Jahr rund 600 Teilnehmende vor Ort in Garmisch-Partenkirchen.
Zunächst veranschaulichten Sportpsychologe Dr. Kai Engbert und Ex-Profi Fritz Dopfer praxisnah verschiedene mentale Herausforderungen im Spitzensport. Anschließend erklärten die beiden konkrete Strategien aus dem Mentaltraining, um auch unter großem Erfolgsdruck innere Ruhe zu bewahren, den Fokus zu behalten und bestmögliche Leistung abrufen zu können.
Dabei ging es u.a. um den Umgang mit Nervosität und Versagensangst, Emotionskontrolle, Energiemanagement, Selbstvertrauen und mentale Routinen.
Mentale Stärke in der Medizin
Dr. Tom Kossak übernahm den Transfer der Anwendungsbeispiele aus dem Sport auf medizinische Notfallsituationen. Denn wenn Sekunden oder Minuten über das Leben von jungen PatientInnen entscheiden, spielen mentale Fähigkeiten ebenfalls eine zentrale Rolle, um schnell die richtigen Entscheidungen treffen und die richten Handlungen abrufen zu können.
Mentale Stärke in der Medizin: ein Themenfeld, das bei Personalmangel und zunehmender Arbeitsdichte immer wichtiger wird.
Persönliche Zitate des Referenten-Teams
„Mentale Stärke ist nicht nur im Sport entscheidend, sondern auch in der Notfallmedizin. Ein gut gefüllter mentaler Werkzeugkoffer kann den Unterschied machen.“
Dr. Kai Engbert
„Im Sport geht es um Sieg oder Niederlage – in der Notfallmedizin um Leben. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass ich aus meinen persönlichen Erfahrungen hilfreiche Impulse weitergeben darf!
Fritz Dopfer (ehem. Ski Alpin-Profi)
„Der Spirit bei den Kindernotfalltagen war wie im Leistungssport: voller Energie, Leidenschaft und Begeisterung!“, Dr. Tom Kossak
Tom Kossak arbeitet übrigens auch schon seit längerem mit dem Medizintechnikunternehmen Medtronic und Prof Wolfgang E. Thasler vom Rotkreuzklinikum München an einem mentalen Trainingsprogramm für ChirurgInnen.
Mehr zum Projekt „Mentales Training in der Chirurgie“ auf unserer Website.