Am vergangenen Wochenende startete das deutsche Snowboard Race-Team in die Weltcup-Saison 2023/24 – und war gleich mit zwei Siegen in zwei Rennen erfolgreich. Ramona Hofmeister aus Bischofswiesen gewann die ersten zwei Weltcup-Stationen im Parallel-Riesenslalom.
Bei den Rennen spielte auch die mentale Stärke eine wichtige Rolle. Denn in den alpinen Abfahrtsdisziplinen entscheiden Hundertstel und oft auch Tausendstel über Sieg oder Niederlage. Und beim Parallel-Riesenslalom kommt eine besondere mentale Herausforderung dazu: Der Gegner oder die Gegnerin fährt gleichzeitig nach dem K.o.-Prinzip denselben Parcours direkt „nebendran“. Man sieht und hört, wie der oder die andere fährt, wer führt, wer zurückfällt, wer Fehler macht, wer aufholt, wer stürzt.
Die FahrerInnen müssen es schaffen, auf der nur 250 bis 450 Meter langen Strecke voll konzentriert auf das eigene Tun zu bleiben – egal, was neben ihnen passiert.
Sie müssen die eigenen Emotionen, Gedanken und Bewegungsabläufe durchgängig unter Kontrolle behalten, bis zur letzten Tausendstel-Sekunde an der Ziellinie.
Zudem ist die Fähigkeit des mentalen und emotionalen Selbstmanagements auch vor den Starts extrem wichtig, denn die Disziplin des Parallel-Riesenslaloms hat noch eine zweite Besonderheit: Die besten AthletInnen müssen ihren idealen mentalen und körperlichen Wettkampf-Zustand an einem Renntag sechs Mal nacheinander neu aufbauen: Die zwei Quali-Runs, Achtel-, Viertel-, Halbfinale und Finale finden alle an einem Tag statt.
Nur wem es gelingt, den Fokus sowie die physische und psychische Anspannung über den ganzen Renntag hinweg optimal zu steuern, kann seine bestmögliche Leistung immer wieder auf den Punkt abrufen.
Mit individuellen Techniken für eine solche Selbststeuerung beginnen die Racer oft schon am Vortag und führen sie während der Wartezeiten vor den jeweiligen Starts teilweise mehrfach durch.
Sportpsychologie München freut sich sehr, Profis und junge Talente von Snowboard Germany in einer engen Kooperation schon seit vielen Jahren mit Mentaltraining und sportpsychologischem Coaching zu unterstützen. Dr. Tom Kossak betreut das deutsche Snowboard Race Team seit fünf Jahren und ist darüber hinaus leitender Sportpsychologe von Snowboard Germany. Zuvor hatte Dr. Kai Engbert diese Position viele Jahre lang inne und begleitete AthletInnen von Snowboard Germany auch bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.
Mila Hanke, freie Mitarbeiterin von Sportpsychologie München, arbeitete in den letzten Jahren häufig mit den Nachwuchskadern im Snowboard Freestyle an der Eliteschule des Sports in Berchtesgaden. Und Netzwerk-Kollegin Carla Nottberg betreut in Oberstdorf die Snowboardcross-Mannschaft.
Wir freuen uns über die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Snowboard Germany und wünschen allen deutschen Boarderinnen und Boardern weiterhin viel Erfolg und einen starken Kopf für diese Saison!
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